AUFGELESEN

„Schlag gegen das Recht auf Leben“

Mit Enttäuschung hat die Vorsitzende der Stiftung Ja zum Leben, Johanna Gräfin von Westphalen, auf die Entscheidung des Deutschen Bundestages, die Präimplantationsdiagnostik zuzulassen, reagiert. „Die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) durch Mehrheitsbeschluss des Deutschen Bundestages ist ein Schlag gegen das Recht auf Leben. Sie wird die Selektionsmentalität in Deutschland stärken und die Unterscheidung von ‚lebenswertem’ und ‚lebensunwertem’ Leben weiter vorantreiben“, erklärte Gräfin von Westphalen.

Das Recht auf Leben stehe dem Menschen nicht mehr als natürliches Menschenrecht zu, sondern werde aufgrund bestimmter gesundheitlicher Qualitätsstandards zugewiesen. Erfülle ein Kind, das aus einer künstlichen Befruchtung stammt, in diesem Stadium die Qualitätsstandards nicht, dürfe es getötet werden, kritisierte die Stiftung, die auch Mitinitiatorin von „Stoppt PID“ ist.

„Insbesondere Eltern von behinderten Kindern werden künftig gesellschaftlich in Rechtfertigungsnot geraten, warum sie ihr Kind nicht rechtzeitig haben töten lassen. Der völlig verständliche Wunsch nach einem gesunden Kind wird durch die Zulassung der PID missbraucht. Eltern mit einer Erbkrankheit werden in Versuchung geführt, solange die künstliche Befruchtung auszuprobieren und solange zu selektieren, bis endlich ein gesundes Kind zur Welt kommt“, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Dass dieser Weg gepflastert sein werde mit vielen getöteten und abgestorbenen Embryonen, würden die auf Gewinnmaximierung angelegten Reproduktionszentren sicher nicht kommunizieren. Das Menschenrecht auf Leben gelte künftig nur noch für jene, die den jeweiligen zeitbedingten Definitionen des perfektionierten Menschseins entsprechen. „Nach Freigabe der Abtreibung und Zeugung auf Probe fehlt nur noch die Zulassung der Euthanasie, um die Unkultur des Todes in Deutschland zu komplettieren“, so Gräfin von Westphalen.