AUFGELESEN

Radtke fürchtet „qualitativen Dammbruch“

Der Schauspieler und Autor Peter Radtke hat vor einem „qualitativen Dammbruch“ für den Fall gewarnt, dass die PID in Deutschland legalisiert würde. Der promovierte Literaturwissenschaftler, der mit der genetisch bedingten Glasknochenkrankheit auf die Welt kam, sagte im Münchner Kirchenradio, mittels PID würden Menschen auf Generationen hin manipuliert. Der Schauspieler verglich den Gencheck in der Petrischale mit einem „Bauer, der das Wetter machen will“.

Ausführlich hatte sich Radtke zum Thema PID zuvor in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau (Ausgabe vom 13.4.) geäußert und darin bekannt: „mich deprimiert, wie kurzsichtig Überlegungen sind, die angestellt werden, um einer kleinen Anzahl von betroffenen Paaren zu helfen.“

Bei der Debatte um die Zulassung der PID werde viel zu wenig darüber nachgedacht, „welche Auswirkung ein solcher Paradigmenwechsel nach sich ziehen wird und welche gesellschaftliche Wirkung eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik hätte“. Mehr als Menschen mit Behinderungen würde die PID deren Eltern diskriminieren. Radtke: „Man suggeriert ihnen, das wäre nicht nötig gewesen, und fragt sie, was mutet ihr der Gesellschaft zu?“ Laut dem Schauspieler hätte viele der Betroffenen „nicht die Kraft, sich dagegen zu behaupten“.

Das vollständige Interview von Dr. Peter Radtke mit der Frankfurter Rundschau finden Sie hier.